immaterielles Wirtschaftsgut

immaterielles Wirtschaftsgut
immaterieller Vermögensgegenstand, immaterieller Wert.
I. Begriff:Nichtstofflicher Vermögenswert eines Unternehmens, wie (1) Standort, Kundenkreis, Firmenname, Organisation, Leitung und Mitarbeiterstamm ( Firmenwert); (2) Konzessionen; (3) Kontingente; (4) Erfindungen; (5) verschiedene Rechte (Patente, Lizenzen, Warenzeichen- und Gebrauchsmusterrechte, Bezugs- und Belieferungsrechte, Urheberrechte, Verlagsrechte etc.).
- I.W. tragen wesentlich zur Bildung des Gesamtunternehmenswerts ( Unternehmungsbewertung) bei.
II. Handelsbilanz:Als i.W. sind in der Bilanz von Kapitalgesellschaften vor den Sachanlagen und den Finanzanlagen auszuweisen Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte sowie Lizenzen an diesen und ähnlichen Rechten und Werten, der erworbene (derivative) Geschäfts- oder  Firmenwert sowie auf diese Vermögensgegenstände geleistete Anzahlungen. Für alle angeschafften i.W. gilt ein Aktivierungsgebot, lediglich für den Firmenwert ein Aktivierungswahlrecht. Ein aktivierter Firmenwert muss in den folgenden vier Geschäftsjahren oder planmäßig auf die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt abgeschrieben werden (§ 255 IV HGB).
- Selbst hergestellte immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens, also v.a. auch der originäre Firmenwert, dürfen nicht aktiviert werden.
- Immaterielle Gegenstände des Umlaufvermögens sind stets aktivierungspflichtig.
III. Steuerbilanz:1. I.W. des Anlagevermögens müssen aktiviert werden, wenn sie entgeltlich erworben wurden (§ 5 II EStG); selbst geschaffene i.W. dürfen nicht aktiviert werden, es sei denn, es handelt sich um Gegenstände des  Umlaufvermögens.
- 2. Für i.W. des Umlaufvermögens (z.B. Software bei Herstellern von EDV-Anlagen) besteht Aktivierungspflicht.
- 3. Bewertung: Abnutzbare i.W. (z.B.  Firmenwert, befristetes Lizenzrecht) sind mit den  Anschaffungskosten, vermindert um  Absetzungen für Abnutzungen, (AfA) anzusetzen. I.W., die nicht der Abnutzung unterliegen, können nicht abgeschrieben werden (außer bei Nachweis eines niedrigeren  Teilwerts). Sie sind mit den Anschaffungskosten anzusetzen (z.B. Verlagsrecht).
IV. Bewertungsgesetz:Die Behandlung der i.W. bei der Substanzbesteuerung (Erbschaftsteuer) folgt der Steuerbilanz (sog.  verlängerte Maßgeblichkeit).

Lexikon der Economics. 2013.

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